OA Dr.Alexander Krebs, MSc

Im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin gibt es schwerpunktmäßig viele Erkrankungen und Probleme, die eine orthopädische Untersuchung und Therapie benötigen. Als Oberarzt an der Abteilung für Kinderorthopädie am Orthopädischen Spital Wien Speising stellt dies einen Schwerpunkt meiner Arbeit dar.

Die Beschwerden und Erkrankungsbilder im Bereich der Kinderorthopädie erfordern gezielte Untersuchungen und Therapien, die auch die Veränderungen im Laufe der Zeit und des Wachstums miteinbeziehen. Es gilt auch hier, wie im Bereich der Kinderheilkunde der Leitspruch "Kinder sind keine kleinen Erwachsenen".

Die Indikationen beginnen dabei bereits im Säuglingsalter mit Congenitaler Hüftdysplasie, die leicht mit einer Ultraschalluntersuchung untersucht werden kann oder Fußfehlstellungen wie Klumpfuß- oder Sichelfußstellung oder einer schweren angeborenen Plattfußstellung (Talus verticalis)

Im Kindergartenalter zeigen sich dann Gangauffälligkeiten wie ein verstärkter Einwärtsgang, vermehrte X- Beine (Genu valgum) oder O- Beine (Genu varum). Bei schweren Plattfußstellungen ist eine Einlagentheapie abzuklären.

Probleme im Bereich des Hüftgelenkes zeigen Kinder meist durch Schmerzprojektion ins Kniegelenk. Der Hüftschnupfen (Coxitis Fugax) stellt einen abakteriellen Reiz des Hüftgelenkes dar, der mit Schonung und entzündungshemmenden Medikamenten rasch wieder ausgeheilt ist. Eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes (Morbus Perthes) hingegen bedarf einer regelmäßigen Kontrolle und Therapie.

Skoliosen treten gehäuft ab dem Ende des Volkschulaters auf, in seltenen Fällen auch früher. Hier ist eine frühzeitig einsetzende Physiotherapie sehr wichtig für die weitere Entwicklung. Abhängig von den radiologischen Kontrollen in Kombination mit einer Miedertherapie.